Dritte Stunde Reifenwechsel – im neu eröffneten zdi-Schülerlabor „BKN-Technik4ME“ am Berufskolleg Niederberg in Velbert ist das möglich. Nach einer im September 2015 gestarteten Pilotphase ist das Labor nun offiziell als zdi-Schülerlabor eröffnet worden. Neben den Laboren NEAnderLab in Hilden und dem TEC Lab Mechatronik in Heiligenhaus können Schülerinnen und Schüler im Kreis Mettmann nun in einem weiteren zdi-Schülerlabor experimentieren, programmieren und werken. Alle Standorte bieten verschiedene Schwerpunkte. In Velbert können Jugendliche an 16 PC-Stationen erste eigene Spiele programmieren oder sich im 3D-Druck ausprobieren. Daneben ergänzen Kurse in der Auto- und Metallwerkstatt des Berufskollegs das Angebot.
Alle Kurse sollen Jugendlichen bei der Berufsorientierung helfen. „Berufswege sind heute sehr vielfältig“, so Dirk Lukrafka, Bürgermeister der Stadt Velbert. Es sei wichtig, jungen Menschen die Gelegenheit zu geben, sich auszuprobieren. Die Hoffnung ist, dass Schülerinnen und Schüler entdecken, wie spannend MINT-Fächer sind – und sich später für ein Studium oder eine Ausbildung in diesem Bereich entscheiden.
Gefragt sind sie allemal: „Wir haben als hochindustrialisierter Kreis Nachwuchsbedarf an Ingenieuren“, so Landrat Thomas Hendele bei seiner Eröffnungsrede. Dr. Ralph Angermund, Referatsleiter im NRW-Wissenschaftsministerium, betonte, wie wichtig es sei, dass Schulen, Hochschulen und Partner aus Wirtschaft und Politik zusammenarbeiten, um den naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs erfolgreich zu fördern.
Nebenan in der Autowerkstatt wird sichtbar, wie dies praktisch gelingen kann. Schüler einer achten Realschulklasse lassen sich beim Reifenwechsel über die Schulter schauen.
In der zum Schülerlabor gehörenden Lernwerkstatt können sie unter anderem kaputte Reifen austauschen, Ölstände und Motor kontrollieren. „Am liebsten legen die Jugendlichen aber Autos tiefer“,
schmunzelt Werkstattleiter Sven Grindel.
Im Kurs „Fahrzeuge durch Tuning verbessern“ ist dies Teil des offiziellen Programms. Dabei haben die Jugendlichen nicht nur viel Gelegenheit an Autos zu schrauben und etwas über den Arbeitsalltag von KFZ-Mechatronikern und -Mechatronikerinnen zu erfahren, sondern lernen auch die gesetzlichen Vorschriften zum Thema Autotuning kennen. Einen Raum weiter stellen Schülerinnen einen eigenen Schlüsselanhänge aus Metall her. Vom Rohling über die verschiedenen Bearbeitungsstufen und Fräsarbeiten übernehmen die Jugendlichen alle Herstellungsschritte selbst. Marie findet den Kurs gut, „In der Klasse sitzt man ja ansonsten einfach nur rum“, findet die 13-Jährige. Als der Kursleiter erklärt, wie die Mädchen die Metallstange für den Schlüsselanhänger mit dem richtigen Werkzeug ohne viel Kraftaufwand rund biegen können, hört sie gerne zu.
Dann bearbeitet sie den Schlüsselanhänger selbstständig weiter.
Text und Fotos: zdi-Landesgeschäftsstelle